Während wir es uns in der Weihnachtszeit mit Plätzchen, Lebkuchen, Gänsebraten, Klößen und anderen Leckereien so richtig gut gehen lassen, haben heimische Vögel wie Amsel, Blaumeise und Rotkehlchen bei Frost und Schnee arge Probleme Nahrung zu finden. Mit ein paar losen Körnern, Haferflocken, Kleien und Rosinen kann man ihnen ein wenig unter ihre Flügel greifen. Wir haben den heimischen Wildvögeln am Wochenende ein paar ‚Winterküchlein‘ zubereitet. Dafür bedarf es nicht vieler Zutaten, keinem großen Aufwand und Spaß macht es allemal.
Wenn der Winter kommt …
Wir sind ganz auf Winter eingestellt. Mit dem Dezember kamen in diesem Gartenjahr auch die ersten Schneeflocken herab. Es hatte sogar für einen kleinen Schneemann gereicht. Inzwischen ist die weiße Winterlandschaft zwar wieder passé, aber die Kälte blieb. Ohne Handschuhe, Mütze und Schal geht es für uns vorerst nicht mehr aus dem Haus. Und die Tierwelt? Die bekommt den Wintereinbruch auch zu spüren. Ihr Nahrungsangebot schrumpft nun erheblich. Vor allem Frost und Schnee erschweren vielen Tieren die Nahrungssuche in der freien Natur. Wer keinen Winterschlaf abhält oder wie die Zugvögel Ende des Sommers gegen Süden aufbricht, muss das Beste aus der Jahreszeit machen.
Winterfütterung von heimischen Vögeln
Einige Menschen erweisen insbesondere den heimischen Vögeln in den Wintermonaten einen freundlichen Dienst, indem sie den gefiederten Freunden am Fenster, auf dem Balkon oder im Garten eine Futterstelle einrichten. Der Deutsche Naturschutzbund (NABU) befürwortet die Winterfütterung von heimischen Wildvögeln, betont aber, diese auch wirklich nur auf die Monate November bis Dezember zu beschränken. Noch besser sei es sogar, erst ab Frost zu füttern, dann aber regelmäßig. Insbesondere bei Minusgraden benötigen Vögel noch mehr Energie, um ihre Körpertemperatur aufrecht zu erhalten.
Ein Vogelhaus im Garten
Ein Vogelhaus hat in unserem Garten noch gefehlt. Komisch eigentlich, wo wir die Natur und auch die ‚Pieper‘, wie sie unsere Tochter liebevoll nennt, so gerne beobachten. Nun haben wir eines gekauft. Eine selbst gebaute Futterstelle wäre zwar noch schöner gewesen, aber dafür mangelt es momentan einfach an Zeit. Vielleicht ist das ein Gartenprojekt für die Zukunft. Vorerst begnügen wir uns also erst einmal mit einem gekauften Vogelhaus. Ich hege ja die Hoffnung, dass es in Zukunft noch mehr Vögel in unseren Garten lockt.
Das Vogelhäuschen hat einen Platz auf der Rückseite unseres Gartenhauses bekommen, wo auch unser Küchengarten angesiedelt ist. Richtung Norden gerichtet und unter dem Dachüberstand angebracht ist es vor Wind und Wetter geschützt und hoffentlich bald beliebte Futterstelle vieler verschiedener Vogelarten. Ab Wintereinbruch wird es dann jedes Jahr natürlich auch ein paar Leckereien bereithalten. Neben losen Körnern, Haferflocken und Kleien bieten wir Amsel, Meise, Fink und Star (und der ganzen heimischen Vogelschar) auch ein paar selbstgemachte Winterküchlein an. Die Küchlein, bestehend aus Kokosfett und zahlreichen Körnern, dürften vor allem den Meisen schmecken. Zudem sehen die Mini-Kuchen auch recht dekorativ aus. Ihre Herstellung finde ich persönlich sehr einfach und die Zutaten bekommt man überall im Handel. Wer etwas ältere Kinder hat, kann diese bei der ‚Zubereitung‘ selbstverständlich miteinbeziehen.
Zutaten für 4 mittlere Küchlein
750g Kokosefett
4 EL Pflanzenöl
500g gemischte Körner (Sonnenblumen etc.)
Muffinförmchen oder
mittlere Gugelhupfförmchen

Hat man alle Zutaten beisammen, würfelt man zuallererst einmal das Kokosfett. Anschließend gibt man es bei mittlerer Hitze in einen Kochtopf zum Schmelzen. Wichtig ist, dass das Fett nicht zu stark erhitzt wird. Es soll nur schmelzen und in keinem Fall kochen.
Ist es schön flüssig, werden 4 Esslöffel Pflanzenöl (beispielsweise Sonnenblumenöl) untergerührt. Anschließend können die verschiedenen Körner eingerührt werden. Wir haben Sonnenblumen, Hafer, Hanfkörner, Rosinen und Kleie miteinander gemischt.
Nun lässt man das Ganze ein wenig erkalten und füllt es anschließend in die Förmchen. Als äußerst praktisch haben sich die Muffinförmchen aus Silikon erwiesen. Sobald die Küchlein nämlich vollständig abgekühlt und fest waren, ließen sie sich problemlos aus den Förmchen herauslösen. Die gefüllten Gugelhupfförmchen musste ich dagegen nach dem Erkalten noch einmal kurz in heißes Wasser stellen, um sie herauszubekommen.

Neben Sonnenblumen- und Hanfkörnern kann man übrigens auch Hirse, Mohn, Distelsamen und zerkleinerte Haselnüsse beimischen. Je facettenreicher das Angebot desto mehr Vogelarten kommen auf ihren Geschmack.
Tontöpfe als Futterglocke
Statt Winterküchlein für das Vogelhaus kann man aber auch kleine Futterglocken basteln. Dafür eignen sich neben Kokosnussschalen und Dosen auch Tontöpfe. Letzere haben Gärtner meist eh im Überfluss. Man sollte nur darauf achten, dass die Töpfe über ein Loch am Boden verfügen. Neben einem Gefäß benötigt man zudem noch ein Stück Juteschnur oder Kokosseil. Die Schnur dient später zur Aufhängung. Sie wird durch das Loch am Topfboden geführt und im Innern mit einem Knoten versehen. So kann sich die Schnur später nicht lösen und der Topf nicht zu Boden fallen.
Hat man das Gefäß soweit präpariert, bereitet man das Fett-Körner-Gemisch wie oben beschrieben zu und füllt es in fast festem Zustand in den Topf. Sobald es vollständig abgekühlt ist, kann es in den Garten gehangen werden.
Unsere Futterglocke schmückt jetzt eine alte Pergola. Ich bin gespannt, wann sich die ersten Vögel in unserem Garten einfinden und bedienen werden.
Sarah
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